Es ist lange her, dass ich den letzten Beitrag zum Thema Smart-Home geschrieben habe. Ursprünglich habe ich das Thema sinngemäß damit abgetan, dass es doch nur Lichtschalter oder teure Lampen sind, die nicht mehr sind als Lichtschalter oder Lampen.
Heute, mit mehr als vier Jahren Abstand und einigen unterschiedlichen Annäherungen an das Thema sehe ich es wohl etwas differenzierter.
Es fing damit an, dass unser Garagentor (old-school) mit Funk-Fernsteuerung nicht mehr funktioniert hat. Da habe ich mittels einiger sehr einfacher Komponenten mehr Komfort in unseren Alltag gebracht. Denn wir mussten ziemlich lang immer, wie früher, aus dem Auto aussteigen, mittels Schlüssel die Garage öffnen, in die Garage fahren und dann das Garagentor entweder durch einen kurzen Knopfdruck am Antrieb das Öffnen des Tores in Gang setzten.
Also ein kleiner Impuls, entweder auf einen Mikroschalter am Gerät, oder über den Schlüsselschalter, der ein Auf- und Abwärts über zwei Schlüsselstellungen realisiert hat. Genau das hat mich dazu inspiriert, einen Shelly mal anders zu benutzen. Nämlich mit Gleichstrom, der im passenden Spannungsbereich des Schlüsselschalters lag.
Also, nach Auslösen einen kurzen (wenige Sekunden) Impuls mit Gleichstrom um den Antrieb in Gang zu setzten. Auf- und Ab kennt unser alter Bosch-Antrieb nicht, er wechselt immer nur zwischen diesen beiden Richtungen.
Leider lässt sich so ein Shelly „nur“ über die Shelly-Software steuern. Oder über die Homebridge. Eine Integration beliebiger Smart-Home-Universen in eine Software, die direkt mit HomeKit und damit unseren Apple-Geräten spricht.
Das Zauberwort an meinen iPhone ist nun „Sesam öffne dich!“. Der Bezug zu Aladin und den Märchen aus 1001 Nacht ist beabsichtigt. Ebenso hört Siri auch auf „Sesam schließe dich!“
Die Homebridge (dazu werde ich noch einen eigenen Beitrag schreiben) konnte ich bald aus dem Spiel nehmen, denn es gibt für den Shelly auch Firmware, die ihn direkt in HomeKit sichtbar macht. Und ab jetzt macht die Integration spaß!
Nun sollten viele kleine Erleichterungen folgen, wie z.B. eine Teichpumpe die Wasser durch einen Quellstein an einem Brunnen drückt. Und zwar, genau dann, wenn jemand in den Garten geht. Also der Smarte Türgriff signalisiert, die Tür ist jetzt offen. Genau so soll der Brunnen aufhören zu „sprudeln“, sobald die Tür wieder verschlossen, also vermutlich alle Bewohner wieder aus dem Garten verschwunden sind. Zusätzlich sollte der Brunnen aber auch nach z.B. 4 h wieder abgeschaltet werden, denn dann wurde er sicher vergessen.
Das sind keine besonderen technischen Herausforderungen, aber eine Außensteckdose (AVM, via DECT), Hombrige, wegen konfigurierbaren Timern, und HomeKit sind alle beteiligt um diese Ereignisse auszulösen und entsprechend zu schalten. Für jemand uneingeweihten siegt es magisch aus, für uns ist es „Alltag“. Alle haben sich dran gewöhnt. Aber das Garagentor bekommt auch von meiner Frau die größte Anerkennung. Denn im Regen oder Schneefall aussteigen ist nur halb so schön, wie trocken in der Garage.
Die Alternative wäre gewesen, einen neuen Antrieb zu kaufen, nur weil das Funkmodul oder die klobigen Fernsteuerungen den Zeitpunkt ihrer Obsoleszenz überschritten hatten.
Verwendete Komponenten:
- Shelly 1 (in der Unterputzdose beim Schlüsselschalter) montiert
- Die HomeKit-Fähige Firmware für den Shelly1
(https://github.com/mongoose-os-apps/shelly-homekit)
- Eine Szene die mit den Worten „Sesam öffne/schließe dich“ aktiviert werden kann.
- Telefonleitung um vom Shelly in den Bosch-Antrieb den Gleichstrom-Impuls zu übertragen.
Alternativ, kann der Shelly auch über den Schlüsselschalter aktiviert werden, dadurch bleibt diese Funktion voll erhalten.